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Stubenwagen, Wiege oder Stillbett? Wie hoch darf die Temperatur im Baby-Schlafzimmer sein? Und warum schlafen Babys überhaupt so viel? Babycoach Verena gibt wertvolle Tipps.

Warum ist Schlaf für Babys besonders wichtig?
Damit das Gehirn nicht überlastet wird, gibt es für eine natürliche Schutzfunktion: den Schlaf. Erfahrungen und Erlebtes werden während des Schlafens reflektiert. Das Gehirn speichert ab, und hat nach dem Erwachen quasi wieder frische „Speicherkapazität“. Das gilt jedoch vor allem während der ersten Lebensjahre: Babys können sich besser an das Erlernte erinnern, wenn sie nach dem Lernvorgang schlafen. Ausgeruhte Babys sind ausgeglichener und nehmen aktiver an der Umwelt teil in Form von Spiel und neuen Eindrücken. Die Aufnahmefähigkeit ist stärker. Schlafen macht also klug und glücklich! Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, das Baby zu „betten“. Ich möchte Ihnen hier einen Überblick verschaffen und ein paar Tipps mit an die Hand geben, um die besten Voraussetzungen für guten Schlaf zu schaffen.

Das Babybett
In den ersten Lebensmonaten ist ein Stubenwagen, eine klassische Wiege oder das sogenannte Stillbettchen zu empfehlen, welches am elterlichen Bett befestigt werden kann. Das Stillbettchen hat den Vorteil, dass Ihr Baby nah bei Ihnen ist, aber es trotzdem seine eigene Liegefläche hat. Wenn Sie Ihr Baby mit ins elterliche Bett nehmen möchten, achten Sie darauf, dass es einen Schlafsack trägt, damit sie die Gefahr der Überhitzung unter der Elternbettdecke vermeiden können.

Auswahlkriterien für den richtigen Baby-Schlafplatz

  • Die Raumtemperatur sollte eher kühl sein (16-18 Grad).
  • Die Luftfeuchtigkeit wird als angenehm empfunden bei 50-65%.
    Wenn die Luftfeuchtigkeit unter 40% sinkt, können Sie feuchte Tücher auf die Heizung legen.
  • Das Bettchen sollte wegen übermäßiger Zugluft oder zu starker Sonneneinstrahlung nicht direkt am Fenster stehen.
  • Mindestens einen Meter Abstand zu Steckdosen, Babyfon, Telefon und Handy einhalten! Elektromagnetische Strahlen wirken sich negativ auf das Immun- und Nervensystem aus. Das gilt ebenfalls für Erwachsene.
  • Babybetten mit Rollen sollten Bremsen haben.
  • Achten Sie auf unbehandeltes Holz bzw. Materialien mit unbedenklichen Beschichtungen.
  • Der Abstand der Gitterstäbe sollte maximal 6,5 cm betragen, damit das Köpfchen nicht durchgesteckt werden kann.
  • Der Lattenrost sollte höhenverstellbar sein. Keine scharfen oder spitzen Kanten.
  • Die Matratze sollte nicht zu weich sein. Die Baby-Wirbelsäule hat noch keine typische S-Form. Somit muss die Matratze auch nichts ausgleichen, wie bei einem Erwachsenen. Das Baby sollte nicht mehr als zwei cm einsinken. Achten Sie auf Schadstofffreiheit.
  • Über die Matratze gehört ein Matratzenbezug, damit Schweiß, Urin oder Flüssigkeiten bei evtl. „Spuckkindern“ nicht in die Matratze einziehen.

Brauchen Babys Kissen oder Decken?
Nein – Babydecken oder Kissen können über den Kopf gezogen werden. Ebenso haben Schaffelle, Kuscheltiere und Spuck- und Schmusetücher nichts im Babybett verloren. Dies kann zu Überhitzungen oder einem gefährlichen Atemrückstau führen. Ich empfehle einen Schlafsack – die Faustregel für den Kauf lautet: Körperlänge des Babys minus die Länge seines Kopfes, plus 10-15 cm zum Strampeln und Wachsen. Der Halsausschnitt sollte kleiner sein als der Kopf. Richtig ist es, wenn Sie rundum bequem Ihren Zeigefinger zwischen Hals und Ausschnitt schieben können. Am besten ist es, wenn der Reißverschluss sich nach unten verschließen lässt. Dann kann die Babyhaut nicht versehentlich eingeklemmt werden und das nächtliche Wickeln ist einfacher. Bei dem Innenfutter denken Sie an die Raumtemperatur und nicht an die Jahreszeit. Ihr Baby sollte weder frieren noch schwitzen.

Was ist die richtige Schlafposition für ein Baby?
Im ersten Lebensjahr ist die Rückenlage die beste und die sicherste Art des Schlafens. Immer mehr Studien beweisen, dass andere Schlafpositionen ein erhöhtes Risiko für den Plötzlichen Kindstod, auch SIDS (Sudden Infant Death Syndrom) genannt, mit sich bringen. Die Rückenlage führt nicht, wie oft geglaubt, zu einem Risiko des Verschluckens, denn anatomisch liegt die Luftröhre oberhalb der Speiseröhre in Rückenlage. Dadurch ist die Luftröhre vor einem Rückfluss der Nahrung geschützt.

 

„BabyCoach-Verena – Kolumne Gesundheit“: erschienen Oktober 2019, so Gesund Verlag, Berlin